Bericht Leitung Schwimmen/Rettungsschwimmen 2019/2020
Bericht Leitung Schwimmen/Rettungsschwimmen 2019/2020
Vom Seepferdchen bis zum Rettungsschwimmer Gold ist es ein langer Weg. Die vielen Ausbildungsschritte konnten wir, wie auch in den vergangenen Jahren, mit unserem Ausbilderteam anbieten. Im Jahr 2019 konnten sechs Schwimmer die Prüfung zum Rettungsschwimmabzeichen in Gold ablegen. Diese Prüfung verlangt nicht nur körperliche Fitness, sondern auch Kenntnisse im Umgang mit Rettungsgeräten und Hilfsmitteln zur Wiederbelebung. Gefordert wird u.a. 30 Meter Streckentauchen mit gleichzeitigem aufsammeln von Tauchringen, ebenso 300 Meter Flossenschwimmen unter Zeitvorgabe, dabei einen Partner noch 50 Meter abzuschleppen. Ohne regelmäßiges Training ganzjährig ist dies nicht zu schaffen.
Große Anerkennung haben auch die weiteren 29 Jugendlichen und Erwachsenen verdient, die ebenfalls Rettungsschwimmabzeichen als Juniorretter und Rettungsschwimmer in Bronze und Silber absolviert haben.
Ein besonderer Dank geht deshalb an das Ausbilderteam, das die umfangreichen Vorbereitungen im Rahmen des Schwimmtrainings und die Durchführung der Prüfungen ermöglicht hat. Rund 500 einzelne Prüfungsleistungen mussten dabei abgenommen werden. Ohne das Hallenbad der Mettnaukur und das Höhenfreibad der Gemeinde Gottmadingen wäre dies nicht möglich gewesen.
Nicht nur die Rettungsschwimmer haben ihr Können unter Beweis gestellt. Auch die Jüngsten der DLRG Gruppe waren fleißig dabei. Über 50 Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren konnten ihr Schwimmabzeichen, ob Seepferdchen, Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold, in Empfang nehmen. Bei den Jüngsten besteht seit rund 20 Jahren eine vom Land geförderte Kooperation mit der Grundschule Weiler. Die teilnehmenden Kinder kommen aus den Klassenstufen 1-3 und verbessern ihre schwimmerischen Fähigkeiten (Gleiten, Springen, Auftreiben und Atmen). Sehr oft haben die Kinder bereits im Kindergartenalter bei der DLRG das Schwimmen erlernt. In der 3. Klassenstufe haben die Kinder zusätzlich Schwimmuntericht in der Grundschule. Damit wird zum Ende der 3. Klassenstufe eine sehr hohe Schwimmfähigkeit erreicht, die weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. In der 4. Klassenstufe können dann viele Kinder ihre sehr guten Schwimmkenntnisse mit dem Jugendschwimmabzeichen in Gold nachweisen.
Ist damit in Moos zum Thema Schwimmen alles vorzüglich?
Die gute Schwimmausbildung und steigende Kinderzahlen in der Gemeinde führten in nahezu allen Trainingsgruppen zu Platzproblemen. Die Corona-Pandemie in 2020 verschärft diese Problem nochmals. Der für 2020 geplante Schwimmkurs für Anfänger konnte bisher nicht durchgeführt werden, dabei wurden bereits zum Jahresbeginn 2020 Kinder auf 2021 vertröstet.
Das Bad der Mettnaukur ist auf Grund der Hygieneauflagen wegen der Corona-Pandemie noch auf unbestimmte Zeit geschlossen. Wir hoffen auf eine Wiedereröffnung in diesem Winter und werden alles daransetzen, dass unsere Kinder gute Schwimmer werden.
Die Ausbilder waren deshalb auch im Sommer 2020 aktiv, trotz den Schwierigkeiten mit Corona-Auflagen und Sicherheit bei Schwimmen in Freigewässern sprich See. Bei den Schwimmprüfungen konnten mit sehr hohem Aufwand nur etwa ein Fünftel der Prüfungen abgenommen werden. Die Anfängerausbildung konnte, bis auf ein Kennenlernangebot mit Hinweisen zur Wassergewöhnung an die Eltern, nicht durchgeführt werden.
Die Rettungsschwimmer haben in einem regelmäßigen Sommertraining im See sich fitt gehalten, ein Ausbildungsfortschritt wurde dabei leider nicht erreicht. Niedriger Wassstand und fehlende Kontrolle der Lernschritte sind nur ein Teil der Probleme.
Leider waren unsere Bemühungen, die unzureichende Ausbildungsmöglichkeit im Schwimmen zu verbessern, bisher wenig erfolgreich. Bei den Bürgmeistern der Hörigemeinden wird dies strikt unter Hinweis auf die Finanzlage abgelehnt. Laut eindeutiger Aussage der Kultusministerin ist Schwimmen verbindlicher Bestandteil des Landesbildungsplanes. Schwimmen zu ermöglichen ist Aufgabe der Schulträger. Auf der Höri hatte bisher nur die Grundschule Weiler Schulschwimmen, damit sind die Kinder auf der Höri noch schlecher gestellt als die Schüler in Südbaden. Nach einer Umfrage des Kultusministeriums haben in Südbaden 44% keinen Schwimmunterricht. Die Bürgermeister und Gemeinderäte sollte es nicht kalt lassen, wenn die Umfrage aufzeigt, dass auf der Württembergischen Seeseite bzw. Südwürttemberg nur 17% keinen Schwimmuntericht haben.
Ich hoffe und bin überzeugt, dass Corona beherrschbar wird. Ebenso bin ich überzeugt, dass bei uns am See jedes Kind ein guter Schwimmer sein sollte. Dies darf nicht davon abhängen, dass die Eltern die Ausbildung übernehmen können.